Zwischenspiel >Abstinenz des Lebens<
Am Sonntag, den 23.11.2008 erinnerte m.a.l.v. an das Leben, das hier im Jahr 2008 "aus dem Boden sprießte". 2008 faden hier vier durch m.al.v. initiierte Belebungen (>Versuchsanordnungen<) auf dem Ernst-Reuter-Platz statt. Daran sollte mit einer ruhigen, zurückhaltenden Geste mit minmalistischen Mitteln erinnert werden. Die Aktion nutzt die Symboliken des Sonntags, der sowohl Ewigkeitssonntag als auch Totensonntag genannt wird. Die Aktion ist aber weder religiös noch religons-kritisch oder religion-karrikierend. Sie greift vielmehr ganz sachlich die Themen des Tages auf: Leben und Tod. Vergänglichkeit. Zeitlichkeit und Ewigkeit. Abschied und Neuanfang. Denn das Leben auf einem Platz ist nicht zemeniterbar. Es ist zeit-gebunden. Leben ist flüchtig. Für jede der vier Versuchsanordnung wurde ein 9x9-Meter-Feld auf dem Platz ausgewählt und jeweils eine Ecke dessen rot markiert. Direkt daneben wurde mit Kreide das Datum der Aktion auf den Boden geschrieben. In einem zweiten Schritt wurde für jedes der vier Felder ein schlichtes rotes Grablicht entzündet und ins Feld gestellt. Die Aktion thematisiert die Abstinenz des spontanen Lebens und die Leblosigkeit des Platzes, ganz besonders im Winter. Sie thematisiert die Vergänglichkeit von Architektur, die nicht durch Stein und Beton zustande kommt, sondern durch das Agieren der Menschen.